Die Kirmes mit Schlachtfest am 29. September nutzten viele Dorfbewohner und Stammgäste aus Hoyerswerda und Umgebung bei sommerlichen Temperaturen zur Entspannung. Vor dem Hof sorgten über die Mittagszeit die Königswarthaer Blasmusikanten für Spaß und Unterhaltung.
Flotter Service
Insgesamt sorgten 20 Vereins- mitglieder an den Verkaufsständen für Speisen und Getränke, in der Küche, am Abwasch und an der Technik für das Gelingen der desjährigen Kirmes.
Unter ihnen Katrin Pollack, Katrin Ludwig, Tina Schubert und Gitta Lindauer, die im Hof die Schlachteplatte ausgeschenkten.
Vielen Dank auch den Frauen, die den Kuchenstand mit selbstgebackenem Kuchen bereicherten.
Zeißiger Hofbrot frisch aus dem Holzbackofen
Zu den Besonderheiten des Zeißighofes gehört ein rund 100 Jahre alter Holzbackofen, in dem zu solchen Events über 50 Brote gebacken werden. Aus der speziellen Teigmischung, die von der Landbäckerei Köhler aus Bröthen bereitgestellt wird, formt Nico Thäle, der das Handwerk einst bei Heberer erlernte, in der Backstube die leckeren Hofbrote, die dann bei 280 bis 300 °C ausgebacken werden.
Das Schieben der Brote in den aufgeheizten Ofen muss dann ganz fix gehen. Dabei geht Falk Hempel, der für das Heizen verantwortlich zeichnet, zügig zur Hand.
„Früher gab es für die Feststellung der Backtemperatur noch keine Thermometer. Die Bräunung einer in den Backraum gelegten Getreideehre zeigte nach der Zeit, in der das Vaterunser gebetet wurde, an, ob die notwendige Temperatur erreicht ist“, erklärt Nico Thäle, heutiger Eventmanager in der Lausitzhalle Hoyerswerda.
Heimspiel für Sarodniks Mädels
Den kulturellen Höhepunkt des Nachmittages gestalteten „Sarodniks Mädels“. In der sorbisch-evangelischen Tracht boten die Zeißiger Anett Sarodnik und ihre Töchter Martha und Hanka ein besonderes Klangerlebnis mit traditionellen sorbischen Instrumenten, zu denen neben der Flöte und der Klarinette insbesondere die kleine dreisaitige Geige, der Große Sorbische Dudelsack und die měchawka, ein Dudelsack, der zu feierlichen Anlässen gespielt wird, gehören. Ausführlich und gespickt mit lustigen Anekdoten erklärten Martha und Hanka den Aufbau und die Funktion der Instrumente, während Anett Sarodnik die Besonderheiten der sorbisch-evangelisch Tracht erläuterte, deren einzelne Elemente zu über 60 Varianten kombiniert werden können und dem Eingeweihten Einblick in den sozialen Status der Trägerin geben.
Monika Mattick aus Hoyerswerda, regelmäßige Besucherin des Hofes, schwärmte nach dem Auftritt voller Begeisterung: „Ist das nicht eine tolle Familie?“.