Am 3. Februar trafen sich die Mitglieder des Zeißiger Kulturvereins zu ihrer alljährlichen Jahreshauptversammlung im Saal der Freiwilligen Feuerwehr Zeißig. Nach der Begrüßung und einer Schweigeminute für das im vergangenen Jahr verstobene Ehrenmitglied Johann Kasper zog der Vereinsvorsitzende Hans Groba eine durchweg positive Bilanz des Jahres 2016. Insgesamt 85 Vereinsmitglieder betätigen sich in fünf Gruppen mit sportlichen, kulturellen und künstlerischen Aktivitäten sowie der Pflege der sorbischen Sprache und des Brauchtums. Im Mittelpunkt steht der Erhalt des Zeißighofes als Erlebnishof mit seinen thematischen Veranstaltungen. Dabei werden sorbische Bräuche und das bäuerliche Handwerk gepflegt. Dazu gehören die historischen Gerätschaften zur Flachsverarbeitung und der Webstuhl sowie der Holzbackofen, in dem zu den öffentlichen Veranstaltungen Brot und Zuckerkuchen gebacken werden.
Besondere Erwähnung fand die Gruppe des Zeißiger Hoftheaters. Seit 2014 überrascht sie zur alljährlichen Frauentagsveranstaltung und zur Kirmes im Zeißighof mit immer neuen Programmen und gestaltete im November 2016, unterstützt vom Seniorenclub, dem Sportverein und weiteren Vereinsmitgliedern, das Zeißiger Fest der Vereine.
Der Terminkalender für das Jahr 2017 wird von mehreren Veranstaltungen zum 20-jährigen Bestehen des Vereins geprägt, die seinen Höhepunkt in einer Festwoche mit einer Festveranstaltung am 7. Juli findet. In Vorbereitung auf dieses Jubiläum wird das Ausstellungskonzept für den Zeißighof neu konzipiert. Das Nebengebäude, der sogenannten Westflügel, soll mit Unterstützung von Günter Hoffmann und seinem umfangreichen Fundus zur Präsentation sorbischer Trachten und Trachtenteile ausgebaut werden. Auch die Galerie über dem Kuhstall wird bis zum Frühlingsfest am 6. Mai neu gestaltet.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung bekamen Filmemacherin Angela Schuster aus Groß Neida und ihr Kameramann Martin Rattke aus Hoyerswerda die Gelegenheit, ihren Wettbewerbsbeitrag zur Cottbuser Filmschau 2016 „Zmij – Der Drache“ zu zeigen.
Ein einfühlsamer sorbischer Film über die Unterdrückung der sorbischen Sprache während der Nazizeit, der für seine gelungene Mischung aus Inhalt und Darstellung den Hauptpreis erhielt. Zu den Drehorten diese Films, der die Zuschauer in die Lausitz um das Jahr 1938 führt, zählt auch der Zeißighof.