Mit einer festlichen Mitgliederversammlung feierte der Kulturverein Zeißig e.V. am vergangenen Freitag sein 25jähriges Bestehen. Nach dem musikalischen Auftakt durch das Gitarrenorchester „Iuventa musica“ erinnerte die Vereinsvorsitzende Tina Schubert mit einer PowerPoint-Präsentation und kurzen Videosequenzen an die wichtigsten Etappen dieser Entwicklung. Sie übernahm 2019 den Vorsitz des Vereins von Hans Groba, der sich seit 2008 über insgesamt 11 Jahre als Vereinschef betätigte.
Zu den größten Herausforderungen gehörte in der Zeit von 2006 bis 07 die Sanierung und Umgestaltung eines ehemaligen Vierseithofes zum Domizil für den Verein und zu einer Kultur- und Erlebnisstätte für das ganze Dorf unter dem Namen „Zeißighof“. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Zeißighof zu einer immer bekannter werdenden lokalen Adresse mit Frühlingsfesten, Hoffesten Theateraufführungen und weiteren thematischen Veranstaltungen, wie „Sorbische Ostern“, „Kirmes“, „Zeißiger offene Fenster“ und dem jährlichen Weihnachtsmarkt. Im historischen Holzbackofen, für den 2004 ein zweites Leben begann, wird noch heute unter Regie von Nico Thäle mehrmals im Jahr Brot, Stollen und Kuchen gebacken. Dabei genießen die Gäste das einzigartige rustikale Ambiente des Hofes und erleben hautnah die Darbietungen sorbischen Brauchtums und bäuerlicher Handwerkskunst.
Unter Mitwirkung aktiver Vereinsmitglieder entstanden Ausstellungen über die Entwicklung des Ortes mit „Zeißig im Wandel“ und über bäuerliche Tätigkeiten mit der Dauerausstellung „Vom Flachs zum Leinen“. Jüngstes Projekt ist die Präsentation sorbischer Hochzeitstrachten, die aus dem Fundus von Günter Hoffmann stammen und von Anett Sarodnik und Birgit Hantschick gestaltet wurde.
Heute betätigen sich die insgesamt 96 Vereinsmitglieder in den Sparten Kreatives Gestalten, Pflege des sorbischen Brauchtums und der sorbischen Sprache, in der Theatergruppe und im Seniorenclub an den verschiedensten kulturellen, handwerklichen und sportlichen Aktivitäten.
Der als Ehrengast geladene Hoyerswerdaer Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh nutzte die Gelegenheit, den Vereinsmitgliedern mit bewegenden Worten für ihr Engagement zu danken. Er zeigte sich berührt von der Bodenständigkeit der Zeißiger Bürgerschaft in Bezug auf die Pflege dörflicher Traditionen und die Erhaltung der sorbischen Sprache und Kultur.