Oktoberfeststimmung herrschte am ersten Sonnabend im Oktober vor und im Zeißighof zur diesjährigen Kirmes, die nach alter Tradition zwar auf den letzten Sonntag im September fällt, seit einigen Jahren aber erst Anfang Oktober gefeiert wird.
Zu den Klängen der Königswarthaer Blasmusikanten genossen die Besucher bei herrlichem Sonnenschein die kulinarischen Angebote, insbesondere die Schlachteplatte. Für die Kaffeetafel am Nachmittag steuerte Günter Hoffmann aus Neida, bekannt durch seine umfangreiche Trachtensammlung, neun Blechkuchen bei. In Erwartung einer angemeldeten Seniorengruppe des Fahrdienstes „Nächstenliebe“ Zippack entschloss sich der Kulturverein Zeißig e.V. kurzfristig, einen besonderen Service für die Gäste mit eingeschränkter Mobilität anzubieten, um ihnen das Anstehen an den Verkaufsständen zu ersparen. Eine tolle Idee, die sicher weitere Nachfrage erzeugen wird.
Neben gutem Essen und Trinken bot der Zeißighof auch ein vielseitiges Unterhaltungsprogramm. So ließen sich Katrin Ludwig und Dirk Lohr-Ludwig bei der traditionellen Sauerkrautherstellung über die Schulter schauen und von den Gästen beim schweißtreibenden Stampfen des Krautes gern unterstützen.
Ab 14.00 Uhr entzückten die Tänzerinnen der Kindertanzgruppe des Sportclubs Hoyerswerda die Zuschauer. Neben Standard und lateinamerikanischen Tänzen zeigten die Mädchen im Alter von acht bis dreizehn Jahren verschiedene Formationstänze. Zu den Highlights des Festes gehörten zweifellos die atemberaubenden Darbietungen der Cheerleader in ihren schicken Kostümen.
Der mit Spannung erwartete vierte Auftritt des Zeißiger Hoftheaters fand wiederum nicht auf einer Bühne, sondern im rappelvollen Zeißighof inmitten der Zuschauer statt. Aufs Korn genommen wurden allseits bekannte „Marotten“ einzelner Vereinsmitglieder und der „Regulierungseifer“ des Vorsitzenden. So zum Beispiel seine stets persönlich verfassten und mit zahlreichen Schriftarten und Farben übersäten Getränkekarten, die immer wieder Anlass für Diskussionen liefern. Für Drehbuch und Regie zeichnete dieses Mal Tina Schubert verantwortlich. Als Mitglied des Vorstandes sitzt sie sozusagen an der Quelle. Der auf die Schippe genommene Vereinsvorsitzende Hans Groba nahm es gelassen. Sein Fazit: „Wir hatten ein tolles Publikum und ein abwechslungsreiches Programm, besser geht es nicht.“